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Abb. Cover Weihrauch und Ziegenkäse

Sedones 4

Ulrich Kadelbach

Weihrauch und Ziegenkäse

Synkretistische Geschichten

Sedones 4, Mähringen 2001
ISBN 978-3-9806168-4-3
96 Seiten
10,80 €

Fest und Alltag, Heiliges und Profanes, Glaube und Leben, sind auf Kreta keine Gegensätze: sie sind aus demselben Stoff. Fromme Freiheitskämpfer und revolutionäre Mönche verbünden sich gegen jeden fremden Machtanspruch. Liturgie und Mythologie sind mit hineingewoben ins Geflecht des sozialen Lebens. Dort auch findet sich der rote Faden der Gastfreundschaft. Ohne ihn findet der Gast auf Kreta weder aus noch ein. Der Dorfplatz ist immer bei der Kirche. Weihrauch und der Duft von Hammelbraten betören Himmlische und Irdische gleichermaßen. Freiheitskampf und Mittagsruhe haben die Kreter Europa ins Stammbuch geschrieben.
Der Autor erzählt von Kreta, von Begegnungen mit seinen Menschen und mit ihrer Frömmigkeit, von der noch lebendigen Mythologie und von minoischen Wurzeln. Selbsterlebtes und gelegentliche Tagträume verdichten sich zu synkretistischen Geschichten.

Pressestimmen

 

„Heiliges und Profanes, Alltag und Hochfeste - Gegensätze, die das Leben ausmachen, werden auf Kreta bis heute nicht nur gepflegt, sondern auch gelebt. Diese Atmosphäre fängt der Autor mit seinen kurzweiligen Geschichten von der Sonneninsel gut lesbar ein und motiviert zugleich zu einer Reise auf das Eiland, auf dem alle zusammenstehen, wenn es um Lebenskultur geht. Zusammenleben, das heißt synkretistisch sein.“

Nordbayerischer Kurier, 10. September 2008

 

„Synkretistische Geschichten - so lautet der Untertitel des Bändchens, in dem der Theologe und Kunsthistoriker Ulrich Kadelbach von seinen Erlebnissen, inneren und äußeren Erfahrungen auf dieser Insel am südlichen Rand der Ägäis berichtet. Der in Ludwigsburg aufgewachsene Autor erzählt darin Dorfgeschichten, schildert das orthodoxe Leben kretischer Klöster und Gemeinden, dem er seit vielen Jahren durch seine Aufenthalte im Westen von Heraklion und Chania verbunden ist, lässt sich von der als göttlich wahr genommenen Natur zu literarischen Tagträumen inspirieren und zeichnet stimmungsvolle Skizzen aus dem Alltag der Menschen.
"Wer sich für die Orthodoxie interessiert oder für das ländliche Kreta, vielleicht für beides, und wer sich gerne anschaulichen Geschichten, liebenswerten Beschreibungen und hintersinnigen Details aus der Mythologie hingibt, der sollte sich dieses Büchlein anschaffen. Die 44 kleinen Geschichten machen Spaß und sind doch lehrreich, ob sie ihre Quelle in einer Kirche oder einem Kafenion im kretischen Dorf oder in einem Tagtraum haben. In einer Geschichte findet man auch die Bedeutung, die der Untertitel "Synkretistische Geschichten" hat - doch das möchte ich hier nicht verraten.“

Schneller Magazin Nr. 2, Mai 2001

 

„Ulrich Kadelbachs 44 Synkretistische Geschichten sind allesamt dicht spannend, humorvoll und mit Herzblut geschrieben. Wer dem Autor schon mal über den Weg gelaufen ist, fühlt sich irgendwie an Anthony Quinn als Alexis Sorbas erinnert. Und wer das Land der Griechen nicht nur als Pauschaltourist, sondern wie einst Erhart Kästner und nun Ulrich Kadelbach mit der Seele besuchen will, für den sind die Synkretistischen Geschichten motivierender als viele Reiseführer.“

Deutsches Pfarrer Blatt, Mai 2001

 

„Kadelbach gibt in kurzen Skizzen, Erzählungen aus dem Alltag, Tagträumereien und Gedichten seine Eindrücke vom heutigen Kreta wieder, durchsetzt mit historisch-literarischen Reminiszenzen vor allem aus der griechischen Mythologie. Der humanistisch gebildete protestantische Theologe zeigt sich vor allem dort, wo es um die Begegnung mit der lebendigen Tradition der Orthodoxie auf Kreta geht.“

Athener Zeitung vom 11. Mai 2001

 

„Ulrich Kadelbach verbindet in vielen seiner kurzen Textbetrachtungen das lokale Kolorit und die alten Bräuche mit eigenen Gedanken und Überlegungen. Einige lyrische Texte ('Osterliturgie', 'Epitaph für einen Freiheitskämpfer') verdichten ihr Thema, manche Naturerscheinungen ('Unsterbliche Zikade', 'Schattendasein') werden zu Chiffren philosophischen und religiösen Nachdenkens. Immer aber sind die gut lesbaren Texte getränkt von der authentischen Wirklichkeit kretischen Daseins.“

Ludwigsburger Kreiszeitung vom 5. Mai 2001

 

„Liebeserklärung an Kreta. 'Weihrauch und Ziegenkäse' mit dem Untertitel 'Synkretistische Geschichten' offenbart den feinsinnigen Beobachter, den profunden Kenner der Geschichte und den Liebhaber der ägäischen Sonne auf der Insel, die ohne Übertreibung die 'Wiege Europas' genannt werden kann. Ein Buch nicht nur für Ägäis-Fans, ein ernster wie amüsanter Ausflug zu den Ursprüngen unserer Kultur. Ein Stück Geschichtsunterricht ist Kadelbachs Buch, aber ohne Klassenarbeit und moralinsaurem Zeigefinger, eher eine Anleitung zum Nachdenken und Lächeln.“

Heidenheimer Zeitung vom 01. März 2001

 

„Ulrich Kadelbach liebt sein Kreta. Seit Jahrzehnten ist er dort so gut wie zu Hause. Aus solch sympathetischer Vertrautheit ist ein Büchlein entstanden, das in 44 literarisch fein gezeichneten Vignetten ein vielfältiges Kreta vorführt. Die Hochburgen des Fremdenverkehrs interessieren den Autor dabei wenig. Umso mehr erfährt man über den kretischen Alltag, das Hereinwirken von Mythos und Geschichte in die Gegenwart und die prägende Kraft des orthodoxen Glaubens. Über dies alles wird nicht trocken doziert. Man gewinnt die wichtigsten Einsichten aus einer Fülle locker dargebotener Anekdoten. Hier kommen sie alle vor: Hirten und Bäuerinnen, Mönche und Wirtshausbesitzer, Beamte und Prostituierte. Kadelbach hat ein Auge für Skurriles ('Herkules am Schalter') und ein Ohr für den Tiefsinn alltäglicher Redensarten ('O Ilios wasilevi'). Einige seiner Geschichten (z.B. 'Der geklonte Heilige') oszillieren faszinierend zwischen Traum und Tag. Besondere Liebe und Sorgfalt gelten dem Geist und Leben der Ostkirche. Hier erweist sich der Autor als unaufdringlicher Hermeneut orthodoxen Denkens und Empfindens. Manches von dem, was man anderswo allenfalls in langen belehrenden Suaden zu hören bekommt, erscheint hier in der Abbreviatur aufschlussreicher Szenen. Wer nach Kreta reist und dort bereit ist zum Innehalten, dem seien die 'Synkretistischen Geschichten' wärmstens empfohlen.“

"Für Arbeit und Besinnung". Zeitschrift der Evangelischen Landeskirche in Württemberg vom 15. November 2001

 

„Wanderer, kommst Du nach Kreta, so vergiß Deinen 'Kadelbach' nicht. Der 'Kadelbach' ist ein kleines Büchlein in handlichem Taschenformat, das sich als Begleiter auf einer Reise nach und in Kreta aufs Schönste eignet. Dies hat mehrere Gründe. Zum einen ist das Büchlein von 91 Textseiten in 44 in sich abgeschlossene Texte gegliedert, was das Lesen unterwegs auf der Fähre oder unter einem Ölbaum in der Mittagshitze, wenn Pan die Luft in Schlieren bewegt, sehr erleichtert.
Zum anderen schreibt der Autor einen außerordentlich lesbaren, aber durchaus nicht oberflächlichen Stil, er beherrscht eine Vielzahl literarischer Formen: den Sachbericht, die Anekdote, die Kurzerzählung, die mythologische Erzählung, das Märchen, die Fabel, den Traum, die Naturbeschreibung und auch das eine oder andere Gedicht. So wird das Bild Kretas schön bunt und formt sich doch zu einer Einheit.
Jeder der Texte steht für sich, doch hat der Autor zu recht im Anhang fünf Themenblöcke zusammengefaßt: Orthodoxes Leben, Die kretische Gesellschaft, Aus Mythologie und Geschichte, Dorfgeschichten und Tagträume und Nachtgedanken.
Der Untertitel 'Syn-kre-tis-tische Geschichten' ist sehr bewußt gewählt, weist der Autor doch darauf hin, dass dieser Ausdruck bei Plutarch bedeutet, dass die Kreter, durchaus nicht abhold der Fehden untereinander, sich bei äußeren Gefahren alsbald zur Abwehr friedlich zusammenschlossen. Die Fehden, Abgrenzungen, Trennungen ablegen, um Gefahren zu begegnen, welche die Menschheit insgesamt bedrohen - wer wollte leugnen, dass solch 'Synkretismus' nicht nur im Altertum und nicht nur in Kreta not tut? Also: Zusammenstehen, gemeinsame Gefahrenabwehr und nicht willkürliche Vermischung heterogener Glaubensinhalte ist hier mit 'Synkretismus' gemeint.
Und dieser Geist durchzieht alle Texte. Kadelbach ist evangelischer Christ, das kann und will er nicht leugnen. Und doch und gerade deshalb bringt er dem westeuropäischen Leser die besondere Frömmigkeit der Kreter und ebenso die besonderen Gebräuche der Ostkirche nahe, so die Osterliturgie, die Fastenbräuche, die Ikonenmalerei mit ihrer bewußten Vermeidung der Zentralperspektive, das sehr bedeutungsvolle Patenamt, und den Abendgesang auf das phos hilarion u.v.m.
Zum Schluß möchte sich der Rezensent fragen, warum bei der Lektüre dieses mit christlichem Herzen geschriebenen Buches auch dem nichtchristlichen Leser immer wieder das Herz sich erwärmt? Es kommt wohl daher, dass in und hinter den Orientierungen deutsch-protestantisch, kretisch-griechisch-orthodox, katholisch-venezianisch, türkisch-muslimisch immer wieder ein anrührendes, oft sehr schlichtes Mensch-Sein erscheint, humanitas, ein phos hilarion, ein heiteres Licht.“

Hannes Mehnert in "Im Streite zur Seite"