Sedones 11
Unbekannte Aspekte des geistigen Weges eines berühmten Kreters
Sedones 11, Mähringen 2008
ISBN 978-3-937108-14-8
158 Seiten
14,80 €
Nikos Kazantzakis ist berühmt und weitgehend unbekannt zugleich. Über ihn wird viel gesprochen und geschrieben. Doch sehr oft wird seine Leistung eindimensional und somit verzerrt dargestellt. Das vorliegende Buch beleuchtet bisher nicht behandelte Aspekte des Werdegangs des Autors der neuen Odyssee, jenes Epos, das der ambitiöse Kreter für sein Lebenswerk hielt. Und das heißt: Es beleuchtet auch bisher unerforschte Seiten seines geistigen Weges, der eine faszinierende Odyssee darstellt.
Der renommierte Buchautor ist geradezu prädestiniert, diese Odyssee aus nächster Nähe und dennoch mit der nötigen Nüchternheit und mit wissenschaftlicher Akribie zu analysieren. Aus nächster Nähe, weil Pavlos Tzermias sich seit 1957 mit Kazantzakis und dessen Werk befasst. Er hat zur Rezeption dieses Werkes, insbesondere im deutschsprachigen Raum, entscheidend beigetragen. Er stand Gustav A. Conradi bei der Übersetzung des Epos des Dichters ins Deutsche in einem Anfangsstadium als Berater zur Verfügung. Eleni Kanzantzaki, die Witwe des Dichters, schrieb ihm bezeichnenderweise am 7. April 1963 anlässlich einer Kazantzakis-Veranstaltung in Zürich: "Ach, wenn Griechenland etliche Menschen hätte wie Sie!" Und am 11. April 1964 dankte sie ihm dafür, weil seine Übersetzung der Paläologos-Tragödie von Nikos Kazantzakis bei einem Dramaturgen in Österreich Begeisterung auslöste.
„'Nur wenigen Neugriechen war es beschieden aus dem Schatten der Akropolis und der Bürde der griechischen geschichtlichen Vergangenheit herauszutreten. Zu diesen wenigen gehört zweifellos Nikos Kazantzakis.'
Mit diesen Worten leitet Prof. Pavlos Tzermias, der lange in der Schweiz Byzantinistik und Neogräzistik lehrte, sein neues Buch über Leben und Werk des Schriftstellers Nikos Kazantzakis ein. Das Buch versucht vor allem jene Seiten des Autors von 'Alexis Sorbas' zu beleuchten, welche bisher vernachlässigt worden sind.
So geht Tzermias detailliert auf die Ereignisse und Werke ein, die seiner Meinung nach die geistige Entwicklung von Kazantzakis entscheidend beeinflusst haben. Dazu zählt der romantische Nationalismus des Schriftstellers und Politikers Ion Dragoumis ebenso wie das Werk Nietzsches oder das Verhältnis zu Kazantzakis' Dichterkollegen Angelos Sikelianos oder zum jüngeren, ebenfalls aus Kreta stammenden Schriftstellers Pantelis Prevelakis.
Trotz des wissenschaftlichen Aspektes, unter dem 'Nikos Kazantzakis Odyssee' geschrieben wurde, ist das Buch angenehm zu lesen.“
Griechenland Zeitung, Nr. 169, Februar 2009
„Tzermias' interessante und hintergründige Ausführungen räumen auf mit dem lückenhaften und einseitigen, nicht selten auch verzerrten Bild von Nikos Kazantzakis und regen den Leser an, sich nicht nur mit den Romanen des großen Schriftstellers und Kreters zu beschäftigen.“
neaFon, deutsches griechisches magazin für kultur, natur und zeitgeschehen, Juli 2008