Verlag Dr. Thomas Balistier
 
Sie befinden sich hier: Startseite > Reihe Sedones > Mythos Matala
Abb. Cover Mythos Matala / The Myth of Matala

Sedones 16

Arn Strohmeyer (Hg.)

Mythos Matala / The Myth of Matala

Ein Fotoband aus den 60ern und 70ern / Photographs from the Sixties and Seventies

Sedones 16, Mähringen 2011
ISBN 978-3-937108-26-1
120 Seiten
über 100 Fotos, fester Einband
24,80 €

Die Hippie-Bewegung als friedfertige Rebellion der Jugend ist in den 60er Jahren in den westlichen Gesellschaften entstanden. Langhaarig und farbenfroh gekleidet, protestierten ihre Anhänger gegen die ihrer Meinung nach spießige und sinnentleerte, einzig auf Wohlstand und Konsum ausgerichtete Kultur ihrer Eltern. Ihre von gesellschaftlichen Zwängen und Tabus freie Lebensauffassung wurde von der älteren Generation oft als Provokation empfunden. Tatsächlich waren die Blumenkinder auf der Suche nach einer humaneren Lebensweise, nach Harmonie mit der Welt und mit sich selbst. Matala an der Südküste von Kreta war ein Zentrum der Bewegung.
Der Fotoband Mythos Matala fängt in Bild und Text ein, wie Jugendliche aus aller Welt in den Höhlen an der malerischen Bucht von Matala damals nach ihren Vorstellungen und nach ihrer Devise love & peace ein einfaches und glückliches Leben zu führen versuchten.

The hippie movement was the playful, peaceful side of the 1960s counterculture. Its unkempt, psychedelically clad proponents rejected their parents’ "square” culture, with its self-serving creed of prosperity, and the "squares” were repelled by the hippies’ subversion of societal norms and taboos. But the flower children were anything but naysayers. Troubled by the shadows of war and longing to feel a sense of harmony with the world they lived in, young people took to the road in search of self. And for quite a few of them, the journey included a stop in Matala.
The Myth of Matala commemorates that unforgettable time. Lavishly illustrated with historic professional and amateur photos, the book shows young people from around the world as they attempted to live up to their ideals of love and peace by reducing life to its elements. In the primitive cave dwellings of Matala, a picturesque bay on the south coast of Crete, bliss was there for the taking – if sometimes only for a few weeks.


Pressestimmen

 

„Wir schreiben das Jahr 1967. (...) "Ich hatte von Matala gehört.Dem freien Leben dort. Dass man in Höhlen wohnen konnte. Ich wusste: Das muss ich hin!", so erinnert sich Arn Strohmeyer, damals 25 Jahre alt, heute einer der letzten Zeitzeugen der Hippie-Zeit von Matala."Ich trampte von Deutschland bis Athen und spendete dort Blut, um die Fährpassage nach Kreta zu finanzieren. 40 D-Mark gab es dafür", erzählt der heute 82-jährige Berliner, der inzwischen in Bremen wohnt.
Arn traf auf ein Dorf ohne Strom, ohne fliessend Wasser, mit nicht einmal zehn schlichten Häusern, bewohnt von armen Bauern und Fischern. "Wir kamen spätabends an, sahen das grosse Feuer und waren gleich mittendrin in der Strandfete. Ich bekam sofort etwas zu trinken, die Stimmung war grossartig!"
Arn platzte vom braven, stockkonservativen Deutschland mitten ins weltoffene europäische Zentrum der Hippies. Viele blieben dort monatelang, manche jahrelang. (...) "Ich hab gleich in einer Höhle übernachtet", erzählt Arn. Einer sagte, ganz oben sei noch was frei.(...) Am nächsten Morgen schaute der Nachbar hinüber in Arns Höhle. Er hiess Georg Danzer, der damals noch unbekannte Wiener Liedermacher.
Der einheimische Fischer Georgios, den das Leben der Hippies faszinierte und der schnell einer von ihnen wurde, schrieb damals an die Quaimauer: "Today is life/ tomorrow never comes." Der Schriftzug wird bis heute in Ehren gehalten und jedes Jahr mit blauer Farbe aufgefrischt.
Arn Strohmeyer hat nach der Matala-Erfahrung sein Examen gemacht und erst viel später das Buch "Mythos Matala" geschrieben: "Als ich alles reflektiert hatte. Matala war - so erinnere ich mich nachträglich vielleicht verklärend - ein dionysisches, rauschhaftes, psychedelisches Fest."
2011 stellte Arn Strohmeyer bei einem Hippie-Revival-Fest sein Buch "Mythos Matala" vor und bekam letztlich für die Idee, so ein Fest jedes Jahr zu machen, die Ehrenbürgerkunde der Gemeinde. Denn schon zum ersten Fest kamen nicht 300 Leute, wie Strohmeyer dachte, sondern 30 000! Seitdem findet das Festival jeden Sommer statt.“

Neue Zürcher Zeitung vom 20. Juni 2024

 

„Eine Besonderheit (…) ist das wunderschöne und Zeitzeugen sprechen lassende bibliophil gestaltete zweisprachig deutsch-englische Werk von Arn Strohmeyer: "Mythos Matala / The Myth of Matala - Ein Fotoband aus den 60ern und 70ern / Photographs from the Sixties and Seventies", dessen Texte von Nell Zink ins Englische übertragen sind.
Der Herausgeber hat in mühevoller Recherche-Arbeit weltweit ehemalige Bewohner der Höhlen von Matala zu Zeiten der Hippie-Bewegung in den 60er Jahren aufgespürt und diese gebeten, als Zeitzeugen über ihr dortiges Leben einen kurzen Essay zu verfassen. Am Ende hatten sich 15 "Ehemalige" aus Australien, Belgien, Deutschland, Großbritannien, Österreich und den USA gemeldet, die mit ihren Beiträgen in dem Band vertreten sind. Über 100 Schwarz/Weiß- und Farb-Fotos vermitteln ein sehr authentisches Bild vom Leben und Tun dieser internationalen Aussteiger-auf-Zeit-Gruppe hauptsächlich in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts, gepaart mit vielen Fotos der Örtlichkeit Matala, einiger Einwohner und der Landschaft in der Umgebung.
Arn Strohmeyer hat in einem vielseitigen Prolog eine ausführliche Einleitung zu dem Band geschrieben, die mit sehr vielen Details zu den gesellschaftlichen, politischen und künstlerischen Gegebenheiten der damaligen Zeit in Deutschland, Europa und in den USA aufwartet, ohne die die Hippie-Bewegung nicht zu verstehen und einzuordnen ist.
Das Werk ist zeitgleich erschienen mit dem von Arn Strohmeyer initiierten und durchgeführten "Hippies-Reunion-Festival" im Jahr 2011, das mit über 40.000 Besuchern zu einem völlig unvorhersehbaren Erfolg wurde. Einige der im Buch versammelten Zeitzeugen und auch andere viele Ehemalige waren unter den Teilnehmern.
Die reichhaltige filmische Dokumentation dieses Festivals "Hippie! Hippie! - Matala! Matala!" (…) hatte ihre Premiere auf dem 15. Internationalen Dokumentar-Film-Festival in Thessaloniki im Jahr 2011.“

Hellenika. Jahrbuch für griechische Kultur und deutsch-griechische Beziehungen, Neue Folge 9, Münster 2014

 

„Das griechische Dorf Matala wurde schnell das Epizentrum der globalen und hochmobilen Hippiekultur. Und ein Mythos, ein Phänomen mit Weltruhm dazu. Der deutsche Journalist und Buchautor Arn Strohmeyer kam als einer dieser Suchenden nach Matala. "Ich habe die Faszination und den Zauber dieser Zeit erlebt. Sie sind Teil von mir geworden, der mich nie verlassen wird", so schreibt er im Vorwort zu seinem Buch "Mythos Matala". Die Erinnerung an jene Zeit, die Tage, Wochen, Monate, sei "ein Schatz für den Rest des Lebens". Die Erfahrung eint wohl all jene, die dort gelebt haben. (...) "Die Abende waren unvergesslich. Man traf sich am Lagerfeuer bei Gitarrenmusik, konsumierte Wein und Anderes und fand sich sympathisch. Die Welt war in Ordnung". so schreibt es der Höhlenbewohner Wolfgang Kistler. Die heute schon historischen Fotos jener Zeit, die dort zu den Texten gestellt wurden, lassen erahnen, wie außergewöhnlich wunderschön Matala einstmals gewesen ist. "Abends tanzten wir unter dem Sternenhimmel am Strand nach griechischer Musik, die aus einem uralten Plattenspieler kam. Wir wußten nicht, was in der Welt passiert war. Aber wir waren gesund, hatten etwas zu essen, Musik, Bücher und Gespräche. Vor allem: Wir hatten einander. So gingen die Tage vorüber, es war wunderbar!", schreibt ein Zeitzeuge in "Mythos Matala".“

Jungle World Nr. 23, Juni 2011

 

„Als der deutsche Student Arn Strohmeyer im April 1967 nach einer abenteuerlichen Tramperfahrt als Autostopper quer durch den Balkan und mit dem Schiff über das Meer in Matala ankommt, präsentiert sich ihm ein magisches Bild: „Ein Sternenhimmel wölbte sich über uns, wie ich ihn in dieser Klarheit noch nie gesehen hatte. Die Milchstraße zog sich von einem Ende des Gewölbes bis zum anderen über uns hin wie eine weiße Aschenbahn. Am Strand war eine wilde Party im Gange. Um ein großes Feuer saßen oder lagen viele Gestalten, sangen, tranken, kifften oder liebten sich im vom Tag immer noch heißen Sand." [...]
44 Jahre danach wölbt sich noch immer derselbe Sternenhimmel über der Brandung, und Strohmeyer, mittlerweile 70, ist wieder da. Wieder einmal. Denn Matala hat ihn sein ganzes Leben lang nicht losgelassen. Er hat ein Buch im Gepäck, das er zum Teil selbst geschrieben, zum Teil mit den Beiträgen und Fotos anderer Traveller von damals herausgegeben hat: „Mythos Matala.“ (Verlag Balistier) Dieses Buch will er vorstellen, an Ort und Stelle. Dazu hat er im Oktober im Internet eine kleine Notiz platziert: „An alle Freunde Matalas“. Ihm schwebte ein kleines Treffen der in die Jahre gekommenen Hippies vor.
Radio Kreta verzeichnet letztlich 450.000 Kontakte unter „Matala Festival 2011“ – denn das ist daraus geworden –, und es kommen an drei Tagen 40.000 Besucher, um 20 Bands am Strand spielen zu hören. [...] Arn Strohmeyer findet sich als „Initiator“ inmitten von TVTeams.“

=> Hier den gesamten Zeitungsartikel lesen (PDF 152 KB)

Salzburger Nachrichten, 25.6.2011