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Abb. Cover Kreta von Knossos bis Kazantzakis

Sedones 6

Pavlos Tzermias

Kreta von Knossos bis Kazantzakis

Wanderung durch eine faszinierende Kultur

Sedones 6, Mähringen 2002
ISBN 978-3-9806168-6-7
149 Seiten
14,80 €

Kreta ist Jahr für Jahr das Reiseziel unzähliger Touristen. Doch vielen von ihnen bleibt die Insel weitgehend unbekannt, weil der kurze Urlaub für ein Eindringen in die kretische Kulturgeschichte naturgemäß nicht reicht. Das Buch beleuchtet bedeutende Aspekte des kulturellen Beitrags Kretas. Vor allem vier Schwerpunkte werden behandelt: die minoische Kultur, der Maler El Greco und die Dichter Vitsentzos Kornaros und Nikos Kazantzakis. Es kommen ergänzende Hinweise dazu, z.B. Darlegungen über den Sprachgelehrten Frangiskos Portos oder den Theologen Kyrillos Lukaris, der seinerzeit Europas Geschichte mitprägte.

Pressestimmen

 

„Der bekannte Gräzist Pavlos Tzermias, dessen Vorfahren aus dem kretischen Dorf Tsermiados in der Lassithi stammen, legt mit diesem Band eine Anzahl von Essays vor, die formal eigenständig gewirkt sind, inhaltlich jedoch ein Ganzes bilden, nämlich eine Einführung die die Kulturgeschichte Kretas. (...) Es ist die Eigenständigkeit der minoischen Kultur, der Malerei des El Greco, der Dichtung von Kornaros und der dichterischen Unruhe des Kazantzakis, die das verbindende Element der vorliegenden Essays abgibt: Eigenständigkeit, erworben als jahrtausende alte Struktur kultureller Auseinandersetzung der Kreter mit drei Kontinenten oder, wie wir heute sagen würden, mit dem Rest der Welt.“

Hellenika N. F. 2, Jahrbuch für griechische Kultur und deutsch-griechische Beziehungen, Münster 2007

 

„Ostern ist die Zeit der ersten Kreta-Urlauber. Weshalb es nun auch an der Zeit ist, auf ein neues Buch hinzuweisen, das in dem auf Kreta-Literatur spezialisierten Verlag von Dr. Thomas Balistier erschienen ist. Wer das Büchlein ins Reisegepäck steckt, wird von der Insel mehr haben als die Touristen-Oberfläche. Andererseits kann man es als kleine Kulturgeschichte auch zu Hause lesen - und sich packen lassen von einer Kreta-Lust, die weniger am Swimmingpool als im Kopf entsteht.
Der Autor Pavlos Tzermias ist Kreter, lebt und lehrt aber als Byzantinist und Neogräzist seit vielen Jahren in der Schweiz. Das hat den Vorteil, dass er zwar eine detailreiche Kenntnis der kretischen kulturellen Besonderheit besitzt, andererseits auch ein Bewußtsein dafür, wie wenig davon außerhalb Griechenlands oder selbst außerhalb Kretas vorausgesetzt werden kann. Fast jede/r, immerhin, kennt Nikos Kazantzakis, den Verfasser des 'Alexis Sorbas'. Dem berühmtesten Kreter der Moderne ist ein Kapitel gewidmet, das seiner komplexen Künstler-Persönlichkeit nachgeht: seiner Kunstauffassung, seinem Messianismus und Mystizismus, und zugleich seinem spezifisch 'kretischen Blick', der das Verhältnis zwischen Griechen und Türken ohne engherzigen Nationalismus zu betrachten vermochte. 'Rechenschaft vor El Greco' nannte Kazantzakis sein persönliches Bekenntnisbuch - richtig, auch der große Maler, der über Italien nach Spanien und dort zu Ruhm gelangte, stammte aus Kreta. Als Domenikos Theotokopoulos war er zunächst ein Meister des byzantinischen Stils.
Wer Tzermias' Kapitel über die Minoische Kultur und Gesellschaftsordnung gelesen hat, samt den diversen Thesen von Archäologen und Historikern über die möglichen Ursachen ihres Untergangs, wird den Palast von Knossos nicht nur als mythischen Ort betrachten. Deutsche Kreta-Besucher mögen Anlass zur Demut finden in der Erinnerung an deutsche Rasse-Theoretiker, die den Inselbewohnern aufgrund der naheliegenden arabischen und türkischen Einflüsse gegenüber den 'blonden' (!) Festlandshellenen Minderwertigkeit unterstellten. Was aber ist 'Tsitakismos'? Es ist ein Laut-Phänomen des kretischen Dialekts, das an das zischende Schwäbisch erinnert - und ins Schwäbische, nämlich zu den Tübinger Gelehrten Johannes Reuchlin und Martin Crusius führt ein Exkurs über die griechische Phonetik, unterhaltend auch für Nichtgräzisten!“

Schwäbisches Tagblatt (SÜDWEST PRESSE) vom 16. April 2003

 

„Mit sympathischer Bescheidenheit wehrt sich der 'eingezürcherte' Kreter Pavlos Tzermias im Vorwort dagegen, sein neuestes Buch als 'Kulturgeschichte Kretas' zu werten. Es handle sich 'nur um ein paar Beispiele' für den kulturellen Beitrag der Insel. Tatsächlich stellt 'Kreta von Knossos bis Kazantzakis. Wanderung durch eine faszinierende Kultur' trotz seines relativ schmalen Umfangs etwas vom Spannendsten dar, das je über Kreta und seine geistige Ausstrahlung geschrieben worden ist.“

Athener Zeitung vom 13. Juni 2003, auch erschienen in: Glaube in der 2. Welt, Forum für Religion und Gesellschaft in Ost und West, März 2003