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Abb. Cover Die Lyra singt, tanzt und lacht

Sedones 18

Arn Strohmeyer

Die Lyra singt, tanzt und lacht

Vom Zauber kretischer Musik

Sedones 18, Mähringen 2013
ISBN 978-3-937108-30-8
122 Seiten
Mit Fotos
12,80 €

„Kreta ist für mich Musik“ (Mikis Theodorakis)
Die Musik der größten griechischen Insel hat eine jahrhundertealte Tradition, ist Volksmusik im besten Sinne des Wortes und lebt heute von ihrer ungeheuren Vitalität und Vielfalt. Kretische Musik ist im wesentlichen Lyramusik, der Lyraspieler ist ein viel geliebter und verehrter moderner Held. Der Klang der Lyra und die Identität Kretas sind eins.
Arn Strohmeyer versucht den Zauber dieser Musik mit dem Land, seinen Mythen und seiner Geschichte, vor allem aber mit dem Widerstandsgeist und Freiheitswillen, mit der Poesie und Lebensfreude der Kreter zu erklären. Stellvertretend verweist er auf einige weit über Kreta hinaus bekannte Musiker, wie Mikis Theodorakis, Nikos Xilouris, Psarantonis, Jannis Markopoulos oder Ross Daly.

Pressestimmen

 

„Strohmeyer erzählt anhand eigener Erlebnisse und Recherchen vom Ursprung der Lyra und vom Mythos (…) Er versucht die ganze Wissenschaft um die Zeit der Entstehung und Entwicklung der kretischen Musik von der minoischen bis zur venezianischen Zeit zu verfolgen und in einfachen Ausführungen wiederzugeben; die verschiedenen Instrumente, mit denen sie produziert wird; die Faktoren, die sie prägen wie die Landschaft und die Geschichte; die Beziehung der Spieler zu ihren Instrumenten und besonders zur Lyra; die Sänger und deren Empfindungen im Spielen; die Stellung der Musik im gesellschaftlichen Leben Kretas, da wo die patriarchalische Familie noch existiert und die Stelle des pater familias noch vorherrscht, aber wo die dem Mahl folgende Musik die Unterschiede ausgleicht und die Frauen, nach getaner Arbeit, Platz zu ihren Ehemännern nehmen. Und wenn alle betrunken sind, dürfen sie in die Mantinaden mit einstimmen, sogar mit frechen Versen. (…)
Doch Strohmeyers Hauptaussage besteht in dem Satz: "Es gibt eben nur eine einzige Möglichkeit, diese einmalige Musik zu erleben: man muss sich zu ihr auf den Weg machen." Und das macht er als erster. In seinem "Lyra-Sommer 2012" besucht er viele Musikveranstaltungen und stellt diese Kunst auf verschiedenen Ebenen und Musikstilen für sich und für den Leser seines Buches fest. Er sucht auf und interviewt die Meisterspieler dieses Instruments: Allen voran kommt Psarandonis zur Sprache und sein Bruder Nikos Xilouris im Andenken; (…) Der Autor schildert weiterhin seine Begegnungen mit Stefan Petersilge, dem deutschen Musiker, der seine "Faszination Lyra" auf Kreta in seiner zweiten Heimat genießt; mit Antonios Stefanakis, dem Lyrabauer, der die Geheimnisse dieses "einfachen dreisaitigen Instruments" verrät; mit Jannis Markopoulos, der von der Wiederkehr des Mythos spricht und sie mit seiner Musik bewirken kann; mit dem Iren Ross Daly, der die Lyramusik aus einer anderen Sphäre empfindet und praktiziert wie ein echter Kreier. (…)
Ein Buch, das lesbar und verständlich in seiner Kürze ist und bleibt, in einer sehr angenehmen Sprache geschrieben, fundiert und vollständig in seiner Aussage für den intensiven Liebhaber Kretas, aber auch für den einfach interessierten Leser, mit sehr viel Liebe geschrieben ist, die aber nicht zum Pathos ausartet. Arn Strohmeyer sagt zu diesem seinen Projekt: "Wenn es mir gelingen sollte, ein wenig von diesem Zauber vermitteln zu können, wäre dies das schönste Geschenk für den Autor." Und das ist ihm bestimmt gelungen. Eine wirkliche Leistung des Autors und eine wichtige Ergänzung der umfangreichen Kreta-Literatur, die es auch Dank des verdienstvollen Dr. Thomas Balistier Verlags inzwischen auf Deutsch gibt.“

Niki Eideneier in Exantas, Heft 19, 2013

 

„Genau genommen ist dieser kleine, mit vielen Schwarz-Weiß-Abbildungen bestückte Band eine Hymne auf die Lyramusik, prägt dieses Instrument doch die kretische Klangwelt wie kein anderes, da sie "geschliffen, knapp, frei von Schwulst, kräftig, verhalten, mit einfachsten Mitteln das Wesentliche ausdrückend und von männlicher Strenge ist - und doch voller Empfindsamkeit, Zartheit und Poesie", wie Strohmeyer in Anlehnung an eine Kreta-Beschreibung des berühmtesten Dichters der Insel, Nikos Katzanzakis ("Alexis Sorbas"), anführt.
Freilich, so schreibt der Autor, sei die orientalisch anmutende Lyramusik für Fremde "schwer zugänglich", weshalb für ihr Verständnis "ein minimales Eindringen in die kretische Kultur" vonnöten sei. Und genau dies fördert Strohmeyer mit seinem Buch, weil er kompetent seinen "Lesern den Zauber dieser fremdartigen Klänge von Kretas Landschaften, von seinen Mythen, seiner Geschichte, seinem Widerstandsgeist und Freiheitswillen, seiner Poesie, seinen Menschen und deren Lebensfreude her erklären" will.
Neben seinen eigenen Ausführungen zum Thema hat der Autor mit dem Deutschen Stefan Petersilge gesprochen, der neben dem Iren Ross Daly - dem Strohmeyer ebenfalls ein Kapitel widmet - der auf Kreta wohl anerkannteste nichtkretische Lyraspieler ist. Darüberhinaus stellt Strohmeyer einen Lyrabauer vor, schreibt über die Bedeutung der Insel für Mikis Theodorakis und gibt zudem viele Liedtexte wieder, denn die "Musik Kretas ... lebt neben ihren Melodien auch von ihren Texten."
Besonders hebt Strohmeyer sowohl in seinem Buch als auch im Gespräch den Aspekt hervor, dass die Lyramusik der "Inbegriff kretischer Identität" sei. "Ich glaube", so sagt er, "dass die Lyramusik das Typischste ist, was es auf Kreta gibt ... diese Musik lebt, ist originär, ist ganz authentisch!"“

Griechenland Zeitung Nr. 383, Mai/Juni 2013